Der Tag startete mit einer knapp zwei Stündigen Autofahrt zum Grimsel Hospiz. Ziel des Tages ist die Lauteraarhütte auf 2392 m.ü.M. Wegen dem Neubau der Staumauer am Grimselsee darf da nicht durchgelaufen werden und der Weg startet mit einem Umweg via Summerloch. Anstatt einfach auf Seehöhe zu starten, geht es erst einmal knapp 200 Höhenmeter runter. Dabei wird die Grimselpassstrasse über- und unterquert. Und nun startet das Abenteuer richtig. Vom Summerloch geht es hoch, bis über die Staumauer. Dem Fels entlang und durch den Tunnel bietet der Weg einen wunderbaren Blick über den Grimselsee.
Weiter geht es vorbei an einem herrlichen Wasserfall. Den ganzen Weg über wird man immer wieder von kleinen Bächen und Wasserfällen begleitet, die auch zum Reinsitzen und Abkühlen einladen.
So geht es abwechslungsreich, immer mal wieder hoch und runter dem See entlang. Gegen Ende des Sees öffnet sich die Sicht in Richtung Gletscher und man wird ein weiteres Mal überwältigt.
Der Weg führt durch die Ebene und ist wegen dem Untergrund aus weichem Sand und Kieseln ziemlich anstrengend. Immer dem rauschenden Bach entlang steigt der Weg langsam und immer mehr an. Rund 500 Höhenmeter müssen im Aufstieg noch überwunden werden. Manchmal führt der Weg über Serpentinen und steigt schnell an, dann wieder ist die Steigung sanfter. Auch hier sieht oder hört man immer wieder Bergbäche.
Nach rund 3 1/2 Stunden taucht die Hütte vor mir auf. Die Aussicht ist überwältigend. Auf einer Seite die Gletscher, auf der anderen die Sicht in Richtung Grimselsee.
Die Begrüssung durch Stefan und Claudia, die die Hütten bewarten, ist herzlich und man fühlt sich sofort zuhause. Der Haustee ist sehr empfehlenswert und in dem Augenblick eine super Erfrischung. Den restlichen Nachmittag verbringe ich im Liegestuhl mit Aussicht auf die Gletscher. Finsteraar- und Lauteraar- fliessen zusammen zum Unteraargletscher und das kühle Bier in der Hand sorgen für beste Erholung.
Immer wieder treffen Wandernde ein. Bald kommen Gespräche auf und ich finde mich in Mitten einer tollen Mischung von Wandernden aus dem Kanton Bern. Trotz meiner Zürcher Herkunft gibt es tolle Gespräche und einen super Abend.
Beim Nachtessen werden wir mit einer leichten Gerstensuppe, Polenta mit Rindsgulasch und einer Zitronencrème zum Dessert verwöhnt. Ein Glas Rotwein (oder zwei, drei) zum und nach dem Essen runden das Ganze ab.
Nicht fehlen darf natürlich das Beobachten des Sonnenuntergangs und die wahnsinns Abendstimmung.
Nach dieser Wahnsinnsstimmung beim und nach dem Sonnenuntergang stand uns allen der Sinn nach einem Abschluss des Tages. Mit dem Angebot von heisser Schokolade, Hüttenkaffee oder einem eigens gemischten Kräutertee blieb kein Wunsch offen. Bei Gang zum Zähneputzen und wieder zurück durfte noch der wunderschöne Sternenhimmel bestaunt werden.
Die Nacht war angenehm, aber von Kälte war nichts zu spüren. Es wurde kaum kälter als 15 Grad und das auf knapp 2400 Metern.
Um 7.00 Uhr früh kam Leben in die Hütte und das Frühstück wartete. Selbstgemachtes Brot, Butter, Käse, Konfitüre und Kaffee standen zur Auswahl. Gestärkt damit ging es vor die Hütte. Der Sonnenaufgang durfte natürlich nicht verpasst werden.
Die Farben und das Licht sind überwältigend und zeigen sich auch in Richtung Gletscher.
Und nun war es Zeit den Rucksack zu packen und den Rückweg zum Grimsel Hospiz unter die Füsse zu nehmen.
Ein herzliches Dankeschön an Stefan und Claudia und alle, mit denen ich den Abend, die Nacht und den Morgen in der Lauteraarhütte erleben durfte. Es war unglaublich erholsam.